Bürokratie unter der Lupe

Das IHK-Präsidium besuchte in Brüssel auch MdEP Albert Deß (3.v.l.)
NEUMARKT. Das IHK-Präsidium mit Präsident Peter Esser und Vize Dr. Franz Ehrnsperger besuchte in Brüssel auch Europa-Parlamentarier Albert Deß.
80 Prozent aller deutschen Gesetze hätten im europäischen
Gesetzgebungsverfahren ihren Ursprung. Deswegen sei es wichtig, dass die
Wirtschaft in Brüssel präsent ist und auf die Konsequenzen der Gesetze
hinweist, fasst IHK-Präsident Peter Esser die Gespräche in Brüssel
zusammen.
Das IHK-Präsidium hat sich im Europäischen Parlament mit den
Europaabgeordneten der Region getroffen, um im direkten Kontakt auf die
Anforderungen der Wirtschaft hinzuweisen.
Der Abgeordnete Albert Deß
sprach sich für eine stärkere Entbürokratisierung auf europäischer Ebene
aus, für die er sich auch persönlich einsetzen will.
Damit sich die
Abgeordneten ein Bild von den Auswirkungen der EU-Gesetze in der
betrieblichen Praxis machen können, lud sie IHK-Vizepräsident Thomas Hanauer zu einem Unternehmen im Rahmen des IHK-Industrieausschusses ein.
Ein weiteres Thema waren die regionalen Auswirkungen der EU-Politik.
Ostbayern werde auch in der nächsten Förderperiode bis 2013 von der EU in
seinem Strukturwandel unterstützt. In Zusammenarbeit mit den Kammern soll
die Region auf ihre neue Rolle in den erweiterten Wirtschaftsräumen
Europas vorbereitet werden. "Europa hat seine Hausaufgaben gemacht", erklärte
Abgeordneter Manfred Weber, "jetzt müssen die Akteure vor Ort die
Mittel in zielgerichtete Maßnahmen umsetzen."
Für die Lobbyarbeit der Bayerischen Vertretung in Brüssel bedankte sich
Esser bei dem stellvertretenden Leiter Dr. Norbert Koller. Bayern sei in
Brüssel "sehr gut aufgestellt". Man habe die Kontakte und werde sie
nutzen, "um den Interessen der Wirtschaft Ostbayerns weiterhin Gehör zu
verschaffen".
21.06.06
neumarktonline: Bürokratie unter der Lupe