Soziotherapie in Neumarkt


Sozialpädagogin Maria Pflug (re.) mit Anita Drefs und Dekan Dr.
Wolfgang Bub.
Foto: Ernst Damm
NEUMARKT. Als derzeit einzige Einrichtung für psychisch Erkrankte in der gesamten Oberpfalz hat der Sozialpsychiatrische Dienst des Diakonischen Werks Neumarkt seit neuestem eine „Soziotherapie“ im Angebot.

Durchgeführt wird die Maßnahme von der Sozialpädagogin Maria Pflug, die die Zulassung von der Krankenkassenverbänden erhalten hat.Denn was helfen die besten Angebote und ärztlichen oder ärztlich verordneten Leistungen, die einem psychisch kranken Menschen von Gesetz wegen zustehen, wenn dieser sie auf Grund einer Erkrankung nicht selbstständig in Anspruch nehmen kann.

Ein Beispiel: Nach seiner Entlassung aus einer Fachklinik kommt ein Patient nicht mit der Nachsorge zurecht, weil sein psychischer Zustand noch nicht stabil genug ist. Arztbesuche oder die Medikamenteneinnahme werden verbummelt – es fehlt an Motivation und an einem strukturierten Alltag, oft auch an sozialen Kontakten.Ein Fall für eine Soziotherapie: „Die erste wichtige Aufgabe ist dann die Zuführung zur fachlichen Nachbetreuung“, erläutert Maria Pflug, die gemeinsam mit der Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes, Anita Dref, und Dekan Wolfgang Bub das neue Angebot vorstellte.

„Die Soziotherapie ist eine ergänzende Leistung zu unserer sozialpsychiatrischen Arbeit, aber nur für einen bestimmten Kreis“, sagt Drefs. Zielgruppe sind schwer psychisch kranke Menschen aus Stadt und Landkreis Neumarkt, die unter Schizophrenie oder Wahrnehmungsproblemen der Realität leiden, auch manisch Depressive.Ein Nervenarzt muss die Soziotherapie verordnen – derzeit dürfen das zwei im Landkreis.

Unter Mithilfe der Therapeutin, die sie, wenn gewünscht, auch zuhause besucht, sollen die Patienten allmählich lernen, ihre Behandlung und medizinisch verordneten Leistungen selbst zu „managen“.Auch wenn es bei den Betroffenen hier anfangs oft an Einsicht mangelt: „Der Patient muss der Soziotherapie selber zustimmen“, nennt Maria Pflug als Grundvoraussetzung.

„Gemeinsam mit dem Facharzt und dem Soziotherapeuten stellt er dann einen individuellen Behandlungsplan auf.“ Ziel sei es, wiederholte Krankenhausaufenthalte so genannter „Drehtürpatienten“ zu vermeiden oder zumindest zu verkürzen.

Weitere Informationen: Sozialpsychiatrischer Dienst, Diakonisches Werk Neumarkt,Friedenstraße 33, 92318 Neumarkt, Telefon (09181) 46400, Fax (09181) 464029.E-Mail: spdi.neumarkt@dw-neumarkt.de
10.04.06
neumarktonline: Soziotherapie in Neumarkt
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