Technikerinnen berichten

Spannende Erfahrungen machten die jungen Mädchen beim
letzten "Girls Day" - hier bei Pfleiderer.
NEUMARKT. Beim bundesweiten "Girls Day" diskutieren Neumarkter Realschülerinnen mit erfahrenen Technikerinnen.
Am 27. April findet im ganzen Bundesgebiet wieder der "Girls Day" statt. Die Intension dieses Tages ist, Mädchen für technische Berufe zu begeistern. Die Mädchenrealschule Neumarkt bietet deshalb für die Schülerinnen der neunten Klassen an diesem Tag ein interessantes Podium mit Frauen an, die in technischen Berufen arbeiten und von ihren Erfahrungen berichten. Die Veranstaltung wurde von einem Aktionskreis vorbereitet.

Einmal in Nicht-Frauenberufen schnuppern
Die Berufswahl ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben junger Menschen. Es können dabei unterschiedliche Faktoren ausschlaggebend sein, z.B. Unterstützung durch das Elternhaus, Motivation von Lehrern, positive Erfahrungen in der Praxis, Begabung, Vorbilder. Eine Umfrage hat jedoch ergeben, dass 80 Prozent der Mädchen immer wieder ihre Berufe aus 25 traditionellen Frauenberufen wie z.B. Arzthelferin, Bürokauffrau, Friseurin, Einzelhandelskauffrau, Krankenschwester, Kinderpflegerin aussuchen, obwohl aufgrund des demographischen Wandels in der Zukunft gerade technische Berufe sehr gefragt sind. Bei der Berufswahl sollte ebenso bedacht werden, dass "frauentypische" Tätigkeiten kaum Aufstiegschancen haben und somit auch weniger Verdienst versprechen.
Deswegen raten Experten, dass es von Vorteil ist, die Praxisnähe zu suchen. Das heißt, so wie am "Girls Day", einen Tag oder einen Nachmittag lang einmal Einblick in einen ganz neuartigen Beruf zu erhalten, Erfahrungen bei einem Firmenpraktikum "Schupperlehre" zu sammeln, Informationen über den gewünschten Beruf einzuholen
und immer wieder den Dialog mit Fachleuten aus der Praxis zu führen.
Die Mädchenrealschule, die Gleichstellungsstelle für Frauen und Männer am Landratsamt, der Kreisjugendring und die Agentur für Arbeit möchten durch ein Podiumsgespräch mit Fachfrauen aus technischen Berufen dazu beitragen, das Berufswahlspektrum der Mädchen zu erweitern, indem sie Einblicke in neue und noch frauenuntypische Berufe gewähren.
Auf dem Podium haben folgende Frauen zugesagt, ihre Berufe vorzustellen:
- Gabriele Theil, Architektin bei Berschneider + Berschneider in Pilsach
- Heidi Kettner, Softwareentwicklerin bei Media-Saturn, Systemzentrale, Ingolstadt
- Sara Rocci Denis, Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Flugantriebe der Technischen Universität München
- Katja Volkmann, Fluggeräte-Wartungsmechanikerin und Feldwebel bei der Bundeswehr
Etwa 400 Ausbildungsberufe gibt es in Deutschland - und jedes Jahr kommen neue dazu. Bei dieser Fülle von Berufen ist es gar nicht so einfach, sich einen Überblick zu verschaffen. Jedenfalls könnte der "Girls Day" dazu beitragen, Entscheidungshilfen für die Berufswahl zu geben, sei es durch Pratikas in Firmen oder Expertengespräche.
Jedenfalls bietet der "Girls Day" eine Menge Gelegenheiten, wichtige Kontakte für die spätere berufliche Laufbahn zu knüpfen.
Vom Landratsamt kam der dringende Aufruf an Firmen, ihre freien Praxisplätze in die Aktionslandkarte einzutragen, damit die Mädchen diese via Internet abrufen können - oder diese beim Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit unter der Rufnummer (09181) 471-194 bekanntzugeben.
Link zum Thema:
www.girls-day.de03.04.06
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