Zahngold rettet Leben

NEUMARKT. Zahnärzte aus dem Landkreis Neumarkt haben Zahngold gesammelt und dafür dem BRK Frühdefibrillatoren spendiert.

Die Überlebenschance von Notfallpatienten mit Herzstillstand zu erhöhen, das haben sich die Zahnärzte in der Oberpfalz zum Ziel gesetzt. Daher hatten die Zähnärzte über ein Jahr hinweg Zahngold von Patienten gesammelt. Das Bayerische Rote Kreuz durfte sich nach dieser Sammelaktion über eine Spende von 70.000 Euro für die Anschaffung von Frühdefibrillatoren freuen. Diese Geldspende wurde bereits Ende 2005 an den BRK Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz übergeben.

Von diesem Geld konnte der ostbayerische Bezirksverband Frühdefibrillatoren anschaffen, die nun an die entsprechenden Kreisverbände mit ihren "Helfern vor Ort" und ihren "Schnelleinsatzgruppen" (SEG) überreicht werden. Für den BRK-Kreisverband Neumarkt bedankte sich das Rote Kreuz stellvertretend beim Freien Obmann der Zahnärzte Neumarkt, Dr. Michael Hollunder.

Die offizielle Übergabe der sechs Frühdefibrillatoren an den BRK-Kreisverband Neumarkt erfolgt durch den Obmann der Zahnärzte, Dr. med. dent. Michael Hollunder im Beisein von BRK-Bezirksgeschäftsführer Gerold Neumaier, BRK-Chefarzt Dr. Heinz Sperber, BRK-Kreisbereitschaftsleiter Uwe Suchomel und BRK-Kreisgeschäftsführer Klaus Zimmermann am Mittwochabend.

Der Defibrillator ist dazu gedacht, bei Herzstillstandsfällen von den zuerst am Notfallort eintreffenden Helfern angewendet zu werden. Statistisch gesehen stirbt in Deutschland alle fünf Minuten ein Mensch am "plötzlichen Herztod". Je früher die Defibrillation erfolgt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des Überlebens ohne bleibende körperliche Schäden.

Bei einem Herzinfarkt oder Herzkrankheiten wird im Notfall also schnelle Hilfe gebraucht. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen spricht man von mehr als 75 Prozent der Betroffenen, die mit Hilfe eines "Notfall-Defibrillators" innerhalb der ersten Minuten schadensfrei gerettet werden können.

Im ländlichen Gebiet vergeht mehr Zeit als in der Stadt bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bzw. des Notarztes. In Randgebieten kann sich die Zeitspanne ausdehnen, die sich bei schlechten Witterungsverhältnissen (z.B. Eis- und Schneeglätte) nochmals verlängert.

Andererseits ist die erfolgreiche Primärversorgung von Notfallpatienten auch von kurzen Einsatzzeiten abhängig. Aufgrund der Erkenntnis, dass eine deutliche Verkürzung des therapiefreien Intervalls nur möglich ist, wenn gut ausgebildete Ersthelfer mit entsprechender Ausrüstung, die direkt vor Ort sind, mit den Sofortmaßnahmen beginnen und diese bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes weiterführen, haben die BRK-Bereitschaften mit dem Aufbau der Einrichtung "Helfer vor Ort" begonnen und werden diese überall dort, wo es notwendig und sinnvoll ist in ganz Bayern einrichten, vor allem dort wo die nächste Rettungswache mindestens acht Minuten Anfahrtszeit hat.

Der Helfer vor Ort leistet qualifizierte Erste Hilfe, erkundet die Lage, gibt eine qualifizierte Meldung an die Rettungsleitstelle und weist Rettungsmittel ein. Helfer vor Ort sind entsprechend für diesen Einsatz ausgebildete, im Rettungsdienst erfahrene Mitglieder der BRK-Bereitschaften, die bei Notfällen von der Rettungsleitstelle zusätzlich zu dem entsprechenden Rettungsmittel gerufen werden, um die Primärversorgung "vor Ort" durchzuführen.
16.02.06
neumarktonline: Zahngold rettet Leben
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