Den Bürgermeister "verhört"

NEUMARKT. Mit der Neugierde einer vierten Klasse der Theo-Betz-Grundschule hatte Bürgermeister Arnold Graf wohl kaum gerechnet.

Die aufgeweckten, aber disziplinierten Mädchen und Buben fragten ihm bei einem Unterrichtsgang ins Rathaus schier „ein Loch in den Bauch“.

Der routinierte Pädagoge im Ruhestand und umtriebige Bürgermeister im Dienst nahm’s aber mit Gelassenheit und ließ keine Frage unbeantwortet im Raum stehen.

Außer einer Frage, die aber mehr ein Wunsch war: „Wie sieht denn die Bürgermeisterkette aus?“ Die konnte Arnold Graf natürlich nicht vorzeigen, da er sie zu Hause aufbewahrt und nur zu außergewöhnlichen Gelegenheiten trägt.

Dafür grub er aber den Kinderwunsch nach Verbesserungen des Spielplatzes im Faberpark ganz tief in sein Gedächtnis ein, und auch über die gewünschten Tore will er mit sich reden lassen. An der falschen Adresse waren die Grundsschüler mit ihrer „Forderung“ nach einem großen Kino. Dafür seien Privatleute zuständig, und nicht die Stadt, warb der OB-Stellvertreter bei den Wählern von morgen für Verständnis.

Eine Zusage konnte er allerdings bezüglich des Parks am Weißenfeldplatz machen. Dieser wird im kommenden Jahr völlig neu gestaltet, was allerdings die Stadtfinanzen ganz schön strapazieren wird. Und damit war das Stichwort „Geld“ gefallen, worauf ein Fragesteller wissen wollte, was denn ein Bürgermeister so verdient. Ihn klärte Arnold Graf auf, dass dies ein Ehrenamt sei, das man nicht des Geldes wegen ausübe, sondern um anderen zu dienen.

Was er eigentlich den Kindern noch mit auf den Weg geben wollte, blieb bei dem „Verhör“ auf der Strecke, weil noch ein Besuch im Fundamt wartete und es anschließend hitzefrei gab.

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ISSN 1614-2853 20. Jahrgang

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