Bulgar und Khosidl

NEUMARKT. Tänze mit Namen wir „Bulgar“, „Hora“ oder „Khosidl“ gehören der Klezmer-Musik an, der ursprünglichen Tanzmusik osteuropäischer Juden. Sie wurden auf Hochzeiten, bei Geburtstagen, Erntefesten und zu anderen Anlässen gespielt. Bald schon in Amerika heimisch geworden, fanden sie vor allem in der New Yorker Szene einen fruchtbaren Nährboden.

Die Nürnberg-Erlanger Formation Klezmaniaxx konnte am Samstag mit überraschender Authentizität die Atmosphäre dieser lebenslustigen und prallen Musik den Gästen in der – trotz drohenden Eisregens – gut besuchten Kneipenbühne näher bringen. Die fünfköpfige „Blaskapelle“ fetzte durch die Reihen und verbreitete mit lockeren Geschichten und ungekünstelten Publikumsanimationen ungetrübten Frohsinn.

Besonders tat sich dabei Paykelspieler (kleine Pauke) und Drummer Peter „Cerebro“ Riedel hervor, dessen Gestik und Mimik allein schon den Abend wert gewesen wäre. Multiinstrumentalist Udo Schwendler setzte auf Akkordeon, Piccoloflöte, Basstrompete und Posaune Glanzlichter, Rudolf Harder, unermüdlich am Helikon, brachte dem Publikum die Tradition der gehörten Musik näher. Karen Harder an den Klarinetten und Trompeter Petro Grimm sorgten dafür, dass die Ohrwurm-Melodien bei den Zuhörern adäquat ankamen.

Karen Harders leicht angeschrägten Saxophon-Sound kann man sich vor allem in der New Yorker Straßenmusikszene durchaus vorstellen, entbehrt er doch nicht eines gewissen Charmes.

Der musikalische Auszug der Band aus der Kneipe klappte nicht ganz: das Publikum wollte nicht aufhören zu singen und zu klatschen und so mussten die fünf einfach noch einmal zurück auf die Bühne.
04.12.05
neumarktonline: <i>Bulgar</i> und <i>Khosidl</i>
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