"Guter Kompromiss"

NEUMARKT. Nach Ansicht des agrarpolitischen Sprechers der EVP-ED-Fraktion, Lutz Goepel, und des zuständigen EVP-ED-Berichterstatter für die EU-Zuckermarktreform, Albert Deß, ist der am Freitag im Ministerrat erzielte Kompromiss eine erhebliche Verbesserung des ursprünglichen Reformvorschlags der EU-Kommission.

"Der Rat hat mit der jetzt beschlossenen Senkung des Garantiepreises um 36 statt ursprünglich 39 Prozent für eine zusätzliche Abfederung dieser notwendigen, aber dennoch schmerzhaften Reform gesorgt. Auch die vorgesehene Entschädigung der Landwirte in Höhe von 64 Prozent ist ein klarer Fortschritt gegenüber den Kürzungsplänen der Kommission", so die beiden Unionspolitiker in einer ersten Reaktion in Brüssel.

Zum Vergleich: Der Kommissionsvorschlag hatte zunächst eine Preissenkung von derzeit 43 auf dann nur noch 25 Euro pro Tonne Zuckerrüben bereits im Jahre 2008 bei gleichzeitigem Ausgleich der Einkommensverluste für die Landwirte in Höhe von lediglich 60 Prozent vorgesehen. Ferner wurde die noch bestehende Option auf eine zusätzliche Senkung des Zuckerrübenpreises um 10 Prozent ausgeschlossen. "Im Vergleich dazu hat sich der Rat nicht zuletzt auf Initiative des neuen Agrarministers Horst Seehofer erheblich auf die Zuckerbauern und die Verarbeiter zubewegt. Damit ist die Zuckerproduktion in Europa weiterhin gesichert, wenn auch in eingeschränktem Maße", sagten Deß und Goepel weiter.

Auch die von zwei auf vier Jahre verlängerte Senkung des Garantiepreises komme der vom Agrarausschuss erhobenen Forderung nach mehr Planungssicherheit und längeren Übergangsfristen für die Branche erheblich entgegen. "Dies ist aus unserer Sicht auch deshalb fair, weil der europäische Zucker unter europäischen Bedingungen, also mit hohen Qualitäts- sowie Umweltstandards produziert wird und nicht einfach nur durch billigen Importzucker ersetzt werden darf. Deshalb brauchen die europäischen Zuckerhersteller und -verarbeiter mehr Zeit und die nötigen Mittel, um sich auf die neuen Marktgegebenheiten einzustellen. Der heute erzielte Kompromiss ist ein wichtiger Beitrag auf diesem Weg", wie die beiden EVP-Agrarpolitiker abschließend betonten.
26.11.05
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