neumarktonline: "Ausbruch jederzeit möglich"

"Ausbruch jederzeit möglich"

NEUMARKT. Ein Ausbruch von Masern sei auch im Landkreis Neumarkt jederzeit möglich, heißt es vom Gesundheitsamt: nur 33,5 Prozent der Kinder haben einen vollständigen Impfschutz !

Zur Zeit grassieren in Oberbayern die Masern. Weit über 100 Jugendliche sind betroffen, in der Regel Kinder ohne Impfschutz. Masern werden fälschlicherweise als zwar ansteckende, aber harmlose Kinderkrankheit eingeschätzt.
Nach Mitteilung des Neumarkter Gesundheitsamtes ist aber das Gegenteil der Fall: Masern sind mit einer hohen Komplikationsrate belastet. Es kann zu Lungenentzündungen und Mittelohrentzündungen kommen. Gefürchtet ist insbesondere eine Hirnentzündung, die bei etwa jedem tausendsten Masernfall auftritt. Hieraus resultieren häufig geistige Behinderungen für den Rest des Lebens.

Die Masernviren werden durch kleine Tröpfen, also zum Beispiel beim Sprechen übertragen. Die Zeit bis zur Ansteckung dauert etwa zehn Tage. Es kommt dann zu Fieber, Husten, Bindehautentzündungen und einem großflächigen Ausschlag. Trotz großer Anstrengungen der Kinderärzte, Hausärzte und des Gesundheitsamtes, die Impfraten zu steigern, schaut das Ergebnis der Masernimpfung "miserabel" aus, heißt es in der Pressemitteilung des Gesundheitsamtes.

Für einen vollständigen Schutz sind zwei Impfungen notwendig. Die erste wird zwischen dem 12. und 15. Lebensmonat durchgeführt. Die zweite soll vor der Einschulung gemacht werden. Im Landkreis Neumarkt haben nur 60,5 Prozent die erste Impfung und nur noch 33,5 Prozent auch die zweite Impfung. Das heißt, nur jedes dritte Kind hat einen kompletten Schutz gegen Masern.

Wichtig ist nach Darstellung der Behörde, dass die Eltern den Impfschutz ihrer Kinder im Impfpass überprüfen lassen. Bei fehlender Impfung bzw. bei fehlender Auffrischung sollte unverzüglich eine Impfung erfolgen.

03.06.05