Blüten für eine Million Dollar

NEUMARKT. Spezialisten des Landeskriminalamtes haben bereits im April in Parsberg und München falsche 100-Dollar-Banknoten im Wert von rund einer Million US-Dollar sichergestellt !

Das bestätigte am Freitag ein Sprecher des LKA gegenüber neumarktonline. Im Zuge der weiteren Ermittlungen konnte jetzt in den letzten Tagen im Raum Amberg ein Fälscherring zerschlagen werden.

neumarktonline berichtete bereits am Donnerstag über den Coup des Landeskriminalamtes (LKA). Zu dem Zeitpunkt war allerdings noch nicht bekannt, daß ein großer Teil der Blüten im Landkreis Neumarkt sichergestellt werden konnte und der Kopf der Fälscher-Bande ein 43 Jahre alter Immobilien-Unternehmer aus dem Raum Parsberg ist.

Die Entdeckung der Blüten in Parsberg und in München führten im April zur Festnahme von mehreren deutschen und russischen Geschäftsleuten. In der letzten Woche gelang Falschgeldfahndern des LKA erneut ein operativer Schlag gegen die Falschgeldhändler. Insgesamt wurden zwölf Tatverdächtige verhaftet; acht kamen in Untersuchungshaft.

Bereits im April diesen Jahres kam es in und um München zu ersten Festnahmen von zwei deutschen Geschäftsleuten (43,47) und einem russischen Geschäftsmann (42) sowie einer 32-jährigen Frau. Das Quartett hatte sich eine Million US-Dollar einer Druckfälschung verschafft, welche durch die LKA-Beamten in München und Parsberg aus dem Verkehr gezogen wurden, noch bevor ein größerer Schaden eintreten konnte.

Die in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft München I durchgeführten umfangreichen Ermittlungen im Anschluss an die Festnahmen im April führten letztendlich zu den weiteren Festnahmen und Sicherstellungen in der vergangenen Woche.

Mit Unterstützung eines Spezialeinsatzkommandos, Amberger Kripobeamten und in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Amberg nahmen die LKA-Spezialisten am vergangenen Donnerstag und Freitag im Raum Schwandorf und Sulzbach-Rosenberg weitere drei Männer und eine Frau deutscher Nationalität im Alter von 25 bis 48 Jahren fest. Die drei Männer hatten versucht, 250.000 falsche US-Dollar in Schwandorf an den Mann zu bringen.

Aufgrund der vorangegangenen Ermittlungen war den Falschgeldfahndern bekanntgeworden, dass ein 38jähriger Amberger aus diesem Fälscherkreis am 15.September falsche 100-US-Dollar-Noten verkaufen wollte. Bei der Ausführung dieses Planes kam es dann in einem Schnellrestaurant in Schwandorf zur Sicherstellung von 250.000 USD-Falschgeld und zur Festnahme des Tatverdächtigen. Die anschließende Durchsuchung seines Autos brachte weitere 100 falsche 100- Dollar-Noten zum Vorschein. Die Ermittlungen führten zur Aushebung der Herstellerwerkstatt und zur Sicherstellung von noch nicht geschnittenen, weiteren 100 USD-Noten.

Ein in Zusammenhang mit diesen Ermittlungen festgenommener 42jähriger Autohändler aus Amberg gab bei seiner Vernehmung an, bereits im April 2005 von einem 51jährigen Bauunternehmer 18.700 US-Dollar zu einem günstigen Wechselkurs für 13.000 Euro erworben zu haben. Aufgefallen war dieser Deal dadurch, dass der Autohändler diesen Betrag bei einer Bank mit der Bemerkung einzahlte, das Geld aus einem Gebrauchtwagengeschäft erhalten zu haben.

Nach den diesbezüglichen Ermittlungen des Landeskriminalamtes steht fest, dass der Bauunternehmer an den Autohändler weitere 100.000 falsche USD abgegeben hatte. Der Autohändler steht im Verdacht, dem bereits genannten 38jährigen deutschen Metallarbeiter mit dem Verkauf von falschen 50.000 USD beauftragt zu haben.

Als dieser dann Absatzmöglichkeiten für weitere falsche US-Dollar sah, beauftrage er einen 48-jährigen Bekannten mit der Herstellung von weiteren Blüten. Aus dieser neuen Produktion – Fälschungen von mäßiger Qualität - stammt letztlich die Sicherstellung der 250.000 USD auf dem Parkplatz des Schnellrestaurants. Die noch fehlenden falschen 50.000 US-Dollar wurden am Mittwoch bei einem weiteren Autohändler (44) aus dem Raum Amberg sichergestellt.

In Zusammenhang mit dieser zweiten Fälschung wurden insgesamt acht Täter, die sich mit der Herstellung und Verbreitung von Falschgeld befasst hatten, dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Gegen fünf davon ordnete der zuständige Richter Untersuchungshaft an.

Im gesamten Ermittlungsverfahren wurden von den Falschgeldfahndern des Bayerischen Landeskriminalamtes mehr als 1,27 Millionen falsche US-Dollar zweier unterschiedlicher Qualitäten sichergestellt. Von den insgesamt zwölf Tatverdächtigen wurden acht in Untersuchungshaft genommen.
Fotos:LKA
23.09.05
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