„Zeitenwende“ bei Exporten

Die weltpolitische Zeitenwende habe auch Einfluss auf die Exportwirtschaft in der Region, hieß es
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NEUMARKT. Die weltpolitische Zeitenwende verändert auch die Rahmenbedingungen für die Exportwirtschaft in der Region, hieß es bei einer IHK-Tagung.
Das Thema stand im Mittelpunkt der Sitzung des „Ausschusses International“, die bei der Firma Dehn in Neumarkt stattfand. Dabei wurde auch ein Mentorenprogramm für Gründer vorgestellt.
Mit einem Vortrag „Geopolitische Zeitenwende – Herausforderungen für Deutschland und Europa“ versuchte Prof. Günther Schmid, ehemaliger Analyst im Bundeskanzleramt, den in Neumarkt versammelten Unternehmern einen tiefen Einblick in die tektonischen Verschiebungen der globalen Ordnung zu bieten – und deren unmittelbare Folgen für international agierende Unternehmen.
Schmid warnte davor, geopolitische Entwicklungen als abstrakt zu betrachten: „Die Weltwirtschaft war noch nie so politisch wie heute.“ Entscheidungen über Handel, Investitionen oder Lieferketten seien längst Teil einer machtpolitischen Strategie. Für Unternehmen bedeute das: geopolitisches Risikomanagement werde zur zentralen Führungsaufgabe.
Auch Thomas Hanauer als Vorsitzende des Ausschusses sprach von der Wichtigkeit, globale Zusammenhänge auch im europäischen Kontext zu sehen: „Unsere europäischen Partner und Kunden trifft es derzeit doppelt: Einerseits ist der US-Markt durch die Zölle sehr schwierig , andererseits steigt dadurch auch der Wettbewerbsdruck aus Asien enorm.“
Gastgeber Dehn bot mit seiner globalen Perspektive den Rahmen für diese Analyse. Vorstandschef Dr. Philipp Dehn gab Einblicke in die internationale Strategie des Neumarkter Familienunternehmens und informiert über den neuen Produktionsstandort in Pitesti, Rumänien. Das Werk füge sich nahtlos in das bestehende globale Produktionsnetzwerk des Unternehmens ein und unterstreiche die Internationalisierungs-Bestrebungen. Der 115 Jahre alte Mittelständler verstehe sich als „Spezialist für Schutzlösungen weltweit“.
Im Rahmen der Sitzung wurde zudem das neue IHK-Mentorenprogramm für Gründer vorgestellt. Es bringe erfahrene Unternehmer mit jungen Betrieben aus klassischen Branchen zusammen – als „Sparringspartner auf Augenhöhe“, um strategische Entscheidungen zu begleiten, Netzwerke zu öffnen und Wachstum zu fördern, hieß es. Das viermonatige Programm soll das bestehende Gründungsökosystem der Region um praktische Erfahrungsweitergabe ergänzen.
06.11.25
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