Staedtler schließt Werk

Vor einem Jahr demonstrierten Staedtler-Mitarbeiter in Neumarkt für höheren Lohn
Foto: Archiv/Rebecca Frank
NEUMARKT. Das Staedtler-Werk in Neumarkt wird schließen. Den rund 200 Mitarbeitern werden offenbar Jobs am Hauptstandort in Nürnberg angeboten.
Die Hiobsbotschaft wurde am Freitag bekannt. Die Gewerkschaften und der Betriebsratsvorsitzende in Neumarkt protestierten heftig. Man sei tief enttäuscht über die Art und Weise, wie diese Entscheidung getroffen wurde, sagte Betriebsratsvorsitzender Johann Seger Die Beschäftigten seien vor vollendete Tatsachen gestellt worden – ohne echte Beteiligung, ohne ernsthafte Prüfung von Alternativen. Das sei kein verantwortungsvoller Umgang mit den Menschen, die über Jahre hinweg zum Erfolg des Unternehmens beigetragen haben.
Der Schreibgerätehersteller und die Gewerkschaften waren öffentlichkeitswirksam erst im letzten Jahren aneinander geraten, als eine Lohnerhöhung gefordert wurde (
wir berichteten).
Neben dem Standort Neumarkt soll auch das Werk im mittelfränkischen Sugenheim geschlossen werden - voraussichtlich bis 2028. Damit sind insgesamt rund 300 Arbeitsplätze betroffen.
Die angekündigte Schließung der Standorte sei ein harter Einschnitt für die Beschäftigten und ihre Familien, hieß es von der IG Metall. Was als Verlagerung nach Nürnberg bezeichnet werde, bedeute für viele Beschäftigte in Wahrheit den Verlust ihres Arbeitsplatzes oder eine massive Veränderung ihrer Lebensrealität. Längere Pendelzeiten, höhere Lebenshaltungskosten und familiäre Belastungen seien nur einige der Herausforderungen, die nun auf sie zukkämen.
„Diese Entscheidung trifft nicht nur die Menschen, sondern schwächt auch die regionale Wirtschaft und das soziale Gefüge in Neumarkt“, sagte Olga Redda, DGB-Kreisvorsitzende und 2. Bevollmächtigte der IG Metall.
26.09.25
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