Feuer in der Altstadt
Bei einem Dachstuhlbrand in der Neumarkter Altstadt waren mehrere Feuerwehren im Einsatz
Foto: Daniel Gottschalk
Ein Anwohner erlitt bei dem Brand eine Rauchgasvergiftung und mußte ins Klinikum eingeliefert werden.
Die ersten eintreffenden Feuerwehrleute entdeckten das Feuer auf einer Dachterrasse im Dachgeschoss eines mehrgeschossigen Wohn- und Geschäftshauses in der Gerichtsgasse. Die Brandausbreitung war zu diesem Zeitpunkt bereits auf den Dachstuhl des Gebäudeteils fortgeschritten und gefährdete zudem die angrenzende Wohnung.
Der unter Atemschutz vorgehende erste Trupp konnte rasch die in Flammen stehenden außenliegenden Bauteile der Dachterrasse und Gebäudefassade ablöschen. Aufwändiger und sehr personalintensiv gestaltete sichdie Verhinderung der Brandausweitung auf den Dachstuhl. So musste durch zahlreiche Atemschutztrupps händisch die Dachhaut halbseitig nahezu bis zum First geöffnet werden.
Wegen der personalintensiven Maßnahmen wurden nach einer Alarmstufenerhöhung weitere ehrenamtliche Kräfte der Feuerwehren Holzheim, Stauf und Sengenthal hinzualarmiert. Der hohe Bedarf an Atemschutzgeräten konnte aus dem Abrollbehälter Atemschutz des Landkreises sichergestellt werden. Zum Einsatz kamen zeitgleich beide Drehleitern der Feuerwehr Neumarkt zur Kontrolle der Dachhaut und zum Löschangriff.
Für die Einsatzkräfte wurde ein Bereitstellungsraum im Reitstadl eingerichtet. Eine Brandwache blieb bis gegen 6.45 Uhr an der Einsatzstelle und kontrollierte regelmäßig die Dachfläche auf Glutnester und nahm Nachlöscharbeiten vor. Die Feuerwehren waren mit einer Gesamtpersonalstärke von etwa 70 Kräften gefordert. Wegen der Gefahr durch herabstürzende Ziegel sperrte der Bauhof einen Teil der Fußgängerzone.
Als Brandursache steht eine möglicherweise vergessene Kerze unter Verdacht - die Ermittlungen dazu laufen aber noch. Zur Höhe des Sachschadens gibt es vorerst noch keine Angaben.
Aktualisierung: Am Mittwoch-Mittag bestätigte die Neumarkter Polizei, daß das Feuer wohl von einer vergessenen brennden Kerze ausgelöst worden war. Bei dem Verletzten handelt es sich um einen 41jährigen Mann, der mit einer Rauchgasvergiftung ins Klinikum eingeliefert wurde.
Andere Bewohner des Hauses und der Nachbarhäuser wurden in der Nacht von der Polizei evakuiert. Die unverletzten Anwohner kamen alle bei Angehörigen unter. Der Nahbereich des Brandes wurde großzügig abgesperrt. Die Schadenshöhe könne derzeit noch nicht abgeschätzt werden. Die Ermittlungen laufen.
01.12.21
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ISSN 1614-2853
20. Jahrgang |
