Mit Traktor-Demo protestiert
Landwirte, Grundbesitzer und Pächter protestierten mit einer Traktor-Demo gegen die Ausbau-Pläne
Foto: Greiner
NEUMARKT. Einen Tag nach dem Protest der Bürgerinitiativen (
wir berichteten) demonstrierten auch zahlreiche Landwirte und Pächter gegen die B299-Ausbau-Pläne.
Rund 40 Traktoren fuhren vom BSC-Parkplatz zu einem Feld in der Nähe der B299, wo der „überflüssige Landverbrauch“ angeprangert wurde. Das Motto: „Der Ausbau ist nicht notwendig“.
„Wir brauchen die Natur, die Natur braucht uns nicht“, sagte Landwirt Ludwig Walter, einer der Sprecher der Anrainer. Etlichen Landwirten mache vor allem die drohende Enteignung zu schaffen, hieß es.
„Es ist 5 vor 12, vielleicht schon 5 nach“, meinte ein Biobauer. Die Bodenversiegelung in und um Neumarkt sei einfach zu viel. Jede Asphaltierung bedeute eine Zerstörung von Anbauflächen für Lebensmittel. Die Redner erinnerten an einen Neumarkter Pfalzgrafen, der einen Bauernaufstand dereinst blutig und rücksichtslos niedermetzeln ließ. Man hofft, dass „Pfalzgraf Thumann“ mit den Bauern anders umgehen werde
Die Landwirte bezweifeln den Nutzen der Ausbaustrecke, da die Überholstrecke sehr kurz sei. Außerdem wachse die Gefahr von schweren Unfällen bei Tempo 100. Wichtiger sei ihnen Lärmvermeidung und eine Verringerung der Abgase und des Reifenabriebs. Die Landwirte wollen, dass die vorhandenen Hecken und Bäume längs der Strecke nicht abgeholzt, sondern mit weiteren Bepflanzungen „die Beeinträchtigungen der Anwohner reduziert“ werden.
Sorgen machen sich die Landwirte auch um die Biotope beim BSC und am Staufer Weiher. Auch dem geplanten Abriss der Staufer Brücke führt bei den Landwirten zu verständnislosem Kopfschütteln: „Das versteht kein Mensch hier“, sagte Gertraud Iberl, eine Sprecherin der Landwirte und Pächter, „genau wie den Bau von zwei weiteren Brücken.“ Die seien jedenfalls für die Landwirtschaft nicht nötig, so die bei der Demo überwiegende Meinung.
Für die Naherholung seien Unterführungen für Radler und Fußgänger völlig ausreichend, wie dies bereits beim Tierheim und am Blomenhof der Fall ist. Die „Verschandelung des Landschaftsbildes“ sollte niemand wollen.
20 Millionen Steuergelder sehen einige der Bauern schon „sinnlos verbuddelt“. Mit dem Hinweis auf die Klimaziele und der „Verantwortung für unsere Kinder“ wünsche man sich einen „Planungsstillstand“.
28.03.21
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