Andre Nadler, Leiter Kartoffeleinkauf von Burgis, steht im ständigen Kontakt mit den Vertragslandwirten. Hier bei einer aktuellen Feldbegehung mit Landwirt Martin Schönberger
Foto: Burgis
NEUMARKT. Die Rekordhitze setzt im Landkreis nicht nur den Menschen zu , sondern auch den Pflanzen. Landwirte klagen über Ernte-Verluste.
Vor allem wird heuer auch ein "schwieriges Kartoffeljahr" erwartet, hieß es vom Neumarkter Knödel-Hersteller Burgis und seinen über 70 Vertragslandwirten.
Ein Minderertrag von mindestens 30 Prozent stehe schon jetzt fest.
Andauernde Hitze, ausgetrocknete Böden – Bedingungen, die für Ernteeinbußen beim Kartoffelanbau sorgen. Das Neumarkter Familienunternehmen Burgis spricht von einer "herausfordernden Situation" - schließlich verarbeitet die Firma ausschließlich regionale Kartoffeln von über 70 Vertragslandwirten.
Durch den Rohwarenengpass seien Preisanpassungen bei den Knödelspezialitäten unumgänglich, um den "hohen Qualitätsstandards" des Neumarkter Unternehmens gerecht zu werden, hieß es. Gleichzeitig appellierte Burgis an den Lebensmittelhandel, regionale Produkte auch in schwierigen Zeiten zu honorieren, um dem Verbraucherwunsch nach Produkten aus der Heimat nachzukommen.
Nicht nur Getreide und Mais, auch Kartoffeln leiden unter der anhaltenden Rekordhitze. Das spüren die Burgis-Vertragslandwirte deutlich. Überdurchschnittlich hohe Temperaturen über Monate hinweg haben ausgedörrte Böden rund um Neumarkt zur Folge. Das wiederum hat dazu geführt, dass die Kartoffeln kleiner sind und die Erntemenge geringer ist.
Daraus entsteht eine Verknappung des Grundnahrungsmittels Kartoffel auf dem regionalen, aber auch dem nationalen Markt. „Als Neumarkter Familienunternehmen verarbeiten wir für unsere Knödelspezialitäten ausschließlich Kartoffeln aus der unmittelbaren Region", sagte Geschäftsführer Timo Burger. Man stehen für Regionalität und daher gehe man gemeinsam mit den Vertragslandwirten die durch die extremen Klimabedingungen gestellten Herausforderungen an.
Der Leiter für den Kartoffeleinkauf Andre Nadler stehe im ständigen Kontakt und Austausch mit den Erzeugergemeinschaften. Vor allem in schwierigen Zeiten zahle sich die partnerschaftliche Zusammenarbeit über Generationen mit den Landwirten für beide Seiten aus, so Burger.
Die regionale Kartoffel sei der wichtigster Rohstoff bei Burgis und durch jahrzehntelange Erfahrung habe man schon Maßnahmen zur Qualitätssicherung auch bei dramatischen Klimaveränderungen treffen können, hieß es. Bereits durchgeführte Deckungskaufverträge, das eigene Kartoffellager und ein schnelles Reagieren auf dem Rohwarenmarkt würden es ermöglichen, auch in diesem Geschäftsjahr die regionalen Knödel in bester Qualität herzustellen, sagte Timo Burger, der gemeinsam mit seiner Cousine Christina Dietmayr das Familienunternehmen führt.