„Eigene Süppchen“


Bei den Aktionen der mobilen Impfteams gibt es weiterhin keine einheitliche Termin-Vergabe. Jede Gemeinde kocht ihr eigenes Süppchen
Foto: Archiv/Vera Finn
NEUMARKT. Die Bemühungen um ein einheitliches Vorgehen bei den mobilen Impfungen in den Landkreis-Gemeinden sind offenbar gescheitert.

Ob es Impfungen mit oder ohne Anmeldungen gibt müssen die Bürger durch einen Telefonanruf selbst herausfinden. Der Hintergrund: man will offenbar unerwünschte Impfwillige aus Nachbar-Gemeinden fernhalten.

Eines ist allerdings auch für die mobilen Impf-Aktionen klar: derzeit können nur Menschen unter 30 Jahren mit „Biontech“ geimpft werden; Bürger über 30 erhalten „Moderna“. Und dies gilt für Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen. Das kann sich allerdings in der nächsten Woche schon wieder grundlegend ändern: man habe große Mengen an Biontech bestellt, erfahre aber erst kurzfristig, was tatsächlich geliefert wird, hieß es auf Anfrage von neumarktonline aus dem Landratsamt.

Nachdem es offensichtlich nicht gelungen war, alle 19 Landkreis-Gemeinden bei der Frage nach einem einheitlichen Anmelde- und Terminvergabe-Verfahren unter einen Hut zu bringen, veröffentlichte das Landratsamt am Mittwoch eine Übersicht mit den nächsten Impf-Terminen in den Landkreis-Gemeinden - ohne Hinweis, ob dort Anmeldungen nötig sind. In der Liste fehlen zudem die Uhrzeiten und die Telefonnummer für eine etwaige Anmeldung.


Offiziell sagt es niemand, aber widersprochen wird auch nicht: mit den absichtlich spärlichen Angaben wollen die Bürgermeister natürlich vor allem gemeinde-fremde Impfwillige fernhalten. In der Vergangenheit hatte es bei Impfterminen schon Unmutsäußerungen und sogar Schubsereien gegeben, als absehbar war, daß der Impfstoff nicht für alle Wartenden reichen würde.

Mit den spärlichen Angaben wollen die Gemeinde vermutlich erreichen, daß die jeweiligen Gemeindebürger einen kleinen Informations-Vorsprung haben und bei der - wo vorgesehen - Anmeldung in der Gemeinde eher zum Zug kommen. Denn nach dem Gesetz stehen die Impfaktionen grundsätzlich auch Bürgern aus anderen Gemeinden des Landkreises offen. Aus dem Landratsamt hieß es vorsichtig: „Die Termine mit den mobilen Impfteams in den einzelnen Gemeinden sollen in erster Linie den älteren Bürgerinnen und Bürgern der jeweiligen Gemeinde zur Verfügung stehen“.

Diese Übersicht veröffentlichte das Landratsamt am Mittwoch:
01.12.21
neumarktonline: „Eigene Süppchen“
Telefon Redaktion


Telefon Redaktion


ISSN 1614-2853
20. Jahrgang
Zur Titelseite Neumarkter Zeitung
ISSN 1614-2853
20. Jahrgang
ISSN 1614-2853
15. Jahrgang