„Verkündigung“ im Münster


Die Münsterkrippe zeigt derzeit „die Verkündigung“ des Engels Gabriel an Maria

NEUMARKT. Auch wenn die Krippenausstellung ausfällt: die bekannteste Neumarkter Krippe im Münster wartet mit einer neuen „Vorstellung“ auf.

Schon einige Tage vor dem Ersten Advent haben zwei der Hauptdarsteller auf der Krippenbühne in St. Johannes ihren Platz eingenommen und zeigen „die Verkündigung“ des Engels Gabriel an Maria.

Die barocken Erzengel werden übrigens als "hohe Engel" und "Angesichtsengel" bezeichnet, weil sie Gott so nahe stehen sollen. Als Engel-Herolde gleichen sie dem irdischen Reichs-Herold der Kaiser. Engel als Herolde werden oft ohne Flügel dargestellt. Auch der Engel der Münsterkrippe tritt flügellos auf.


Ihre Kleidung ist aus der römischen Militärkleidung abgeleitet. Sie tragen kniehohe Kohortenstiefel oder Gamaschen aus leuchtendem Brokat und sind an dem stilisierten Harnisch, den zungenförmigen "Zaddelschürzen" und dem römischen Kurzrock zu erkennen. Diese Kostüme trugen die Sänger und Schauspieler in der barocken Oper, die als "Himmlische Läufer" das Nahen der Götter ankündigten. Die barocken Krippenfiguren hatten dort ihre Vorbilder.

Die Münsterkrippe ist in der Region die einzige barocke Jahreskrippe mit Wurzeln weit bis zurück ins 17. Jahrhundert. Die Köpfe wurden vor Jahren auf dem Dachboden der Sakristei gefunden, offenbar aussortierte Reste der barocken Krippe aus der Frühzeit der jesuitischen Gegenreformation.

Es handelte sich dabei vermutlich um jene Krippenteile, die repariert werden mussten - und deswegen unter dem Dach zwischengelagert wurden. Die gut erhaltenen Figuren haben dagegen den Bombenhagel zum Ende des Zweiten Weltkrieges nicht überstanden.
26.11.21
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