Blitzmarathon: keine Fahrverbote


24 Stunden lang warteten jede Menge Radarfallen auf die Raser
Foto:Polizei
NEUMARKT. Die Autofahrer im Landkreis Neumarkt überstanden den 24stündigen Blitzmarathon mit einem blauen Auge: es gab keine Fahrverbote.

Von Mittwoch-Morgen bis Donnerstag-Morgen wurde geblitzt was die Radarfallen hergaben: trotzdem wurden "nur" 13 Raser erwischt. Am teuersten wurde es für einen Autofahrer im Raum Seubersdorf.

Im Landkreis Neumarkt wurden zwischen Mittwoch, 6 Uhr, und Donnerstag, 6 Uhr, 15 Polizeibeamte an wechselnden Meßstellen eingesetzt, um die Geschwindgkeit der Fahrzeuge zu messen. Im Bereich der Polizeiinspektion Neumarkt wurden dabei vier Raser geblitzt, im Bereich der Inspektion Parsberg waren es neun.

Die Autofahrer durften sich trotz der Blitzer-Ankündigung nicht darauf verlassen, daß die Radarfallen ausschließlich an den veröffentlichen Stellen stehen. So muß ein Autofahrer mit der landkreisweit höchsten Geldbuße rechnen, der im Seuberdorfer Ortsteil Eichenhofen geblitzt wurde. Statt der erlaubten 50 Stundenkilometer war er mit 85 Sachen unterwegs. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums sagte zu neumarktonline, bei dem Meßort handele es sich um einen bekannten Unfallschwerpunkt. Der Fahrer muß mit 120 Euro Bußgeld und einem Punkt rechnen - ein Fahrverbot bleibt ihm wohl erspart.

Im Bereich der Neumarkter Polizei wurde der tagesschnellste Fahrer in einer 80er Zone mit Tempo 98 erwischt.


„Geschwindigkeitsüberwachung ist ein zentrales Element der Verkehrssicherheitsarbeit. Sie rettet damit Leben“, sagte Polizeipräsident Norbert Zink. Und so lag das Ziel des Blitzmarathons nicht in der Feststellung einer großen Zahl von Verkehrsverstößen, sondern vielmehr die Gefahren und Risiken von Geschwindigkeitsverstößen wieder in das Bewusstsein der Fahrzeugführer zu bringen und so letztendlich auf eine vorschriftsmäßige und angepasste Fahrweise hinzuwirken.

An insgesamt 96 Messstellen in der Oberpfalz - neumarktonline veröffentlichte die Standorte der Radarfallen im Landkreis Neumarkt (Bericht hier) - wurde die gefahrene Geschwindigkeit mit verschiedenen Arten von Geschwindigkeitsmessgeräten überwacht. An einzelnen Messstellen wurden die Fahrzeugführer unmittelbar angehalten und kontrolliert und im Gespräch für die Problematik sensibilisiert.

In den 24 Stunden des Blitzmarathons wurden oberpfalzweit Messungen bei insgesamt 15.278 Fahrzeugen durchgeführt. Dabei waren 256 Fahrer mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs; gegen sie leitete die Polizei Ordnungswidrigkeitenverfahren ein. Im Vergleich zum Blitzmarathon 2019 waren dies 109 Verstöße weniger.

Den traurigen Höchstwert in der Oberpfalz erreichte ein Fahrer auf einer Landstraße im Landkreis Tirschenreuth. Bei zulässigen 100 Stundenkilometern fuhr er mit Tempo 158, als es plötzlich blitzte. Der Autofahrer muß nun mit einem Bußgeld in Höhe von 240 Euro, mit zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot rechnen.

Die Beamten konzentrierten sich nicht alleine auf Geschwindigkeitsverstöße, so dass im Rahmen der durchgeführten Kontrollen 27 weitere Verstöße geahndet werden mussten. Dabei handelte es sich beispielsweise um nicht angelegte Sicherheitsgurte oder die Nutzung von Mobiltelefonen während der Fahrt. In einem Fall wurde ein total gefälschter philippinischer Führerschein vorgelegt und deshalb Anzeige wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Urkundenfälschung erstattet

Zur Durchführung der Geschwindigkeitskontrollen waren oberpfalzweit 163 Polizisten eingesetzt.
22.04.21
neumarktonline: Blitzmarathon: keine Fahrverbote
Telefon Redaktion


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