Teilweise gut erhalten


Landrat Willibald Gailler, Regierungspräsident Axel Bartelt und Christine Riel vom Neumarkter Landratsamt bei der Eröffnung der Fotoausstellung in Regensburg
Foto: Kammermeier
NEUMARKT. Der Ludwig-Donau-Main-Kanal ist Industriedenkmal aber auch zugleich zu einem Biotop und einer beliebten Radachse geworden.

Der längste „noch nasse Abschnitt“ liegt mit 37 Kilometern im Landkreis Neumarkt, hieß es jetzt bei der Eröffnung einer Foto-Ausstellung in Regensburg. Und im Raum Neumarkt ist der „alte Kanal“ in weiten Teilen noch sehr gut erhalten.

Das Tourismusbüro des Landkreises Neumarkt hat bereits 2004 einen touristischen Arbeitskreises „Erlebnis Kanal“ gegründet und eine Radkarte erstellt. Die Radkarte „Erlebnis Kanal“ zeigt die geschichtlichen Intensionen und die Schleusentechnik auf, aber auch beide Kanäle –der Ludwig-Donau-Main-Kanal und der Mai-Donau-Kanal- werden von Nürnberg bis Regensburg dargestellt. Gemeinsam mit der Regierung der Oberpfalz, den Wasserwirtschaftsämtern und den Tourismusbüros entsteht in Kürze auch eine neue Webseite.

neumarktonline-Leser können die Broschüre „Erlebnis Kanal“ hier herunterladen.


Historische Bilder des alten Kanals und der Menschen am Kanal zeigt eine Fotoausstellung noch bis 8. November im Foyer der Regierung der Oberpfalz in Regensburg. „Die beiden Fotografen Herbert Liedel und Helmut Dollhopf folgten über 40 Jahre den Spuren dieses beeindruckenden Industriedenkmals“, sagte Regierungspräsident Axel Bartelt.

Den Ludwig-Donau-Main-Kanal, die Verbindung von Main und Donau, die schon Kaiser Karl der Große 793 mit der Fossa Carolina zu verwirklichen suchte, strebte der Bayerische König Ludwig I. erneut im 19. Jahrhundert an. Verwirklicht zwischen 1836 und 1846 unter der Leitung von Freiherr Heinrich von Pechmann war es ein Projekt von europäischer Dimension, an das große wirtschaftliche und geopolitische Erwartungen geknüpft waren, die sich aber nicht erfüllten. Zu schnell schritt der technische Fortschritt im beginnenden Zeitalter der Eisenbahn voran.

Der ausbleibende wirtschaftliche Erfolg und die daraus resultierende Auflassung des Kanals im Jahr 1950 waren aber letztendlich ein Glücksfall für die Historiker, hieß es. Der Kanal präsentiere sich heute – dort wo er noch vorhanden ist – als einzigartiges Monument der frühen Industrialisierung und Zeugnis höchster Ingenieurbaukunst nahe am Originalzustand. Von der ursprünglichen Gesamtlänge von 173 Kilometern sind noch 65 Kilometer zusammenhängende, wasserführende Kanaltrasse vorhanden.

2018 wurde der Kanal von der Bundesingenieurkammer als Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst ausgezeichnet.
26.09.19
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