„Nein zur Juraleitung P 53“

NEUMARKT. Der Protest gegen eine „Juraleitung P 53“ durch den Landkreis nimmt Fahrt auf: in Mühlhausen wurde eine Bürgerinitiative gegründet.

Man wolle nicht nur Nein sagen, sondern auch Alternativen aufzeigen, hieß es. Gemeinderätin Sigrid Schindler konnte zusammen mit Gemeinderat Manfred Schreiner und weiteren Helfern in kürzester Zeit mehr als 125 Mühlhausener motivieren, diese BI zu gründen. Viel Zuspruch kommt vor allem von den Anwohnern der Ortsteile, die direkt von der „für sie ökologisch wie ökonomisch sinnlosen“ 380-kV-Leitung betroffen wären: von der Fischer-Siedlung-Süd, dem Zwieberg und Schlüpfelberg, der Landessiedlung und der Hauptstraße.


Zur Gründungsversammlung waren Mitglieder der BIs von Wappersdorf, Sulzbürg, Dietfurt, Kottingwörth und Sondersfeld gekommen, um den Mühlhausenern ihre Unterstützung anzubieten.

Der Grund für die kurzfristig anberaumte Gründung war der vom Bürgermeister für den nächsten Tag geplante „Runde Tisch“ mit den Bürgerinitiativen, und hier wollte man beteiligt werden.

Gleichzeitig mit der Ablehnung der Juraleitung fordert man eine „echte Energiewende“, die auf dezentral erzeugte erneuerbare Energie setzt, auf regionale effektive Netze, auf intelligente Stromnutzung und „nicht auf Stromtransport-Autobahnen, die für die Bürger vor Ort keinerlei Nutzen haben, sondern die Lebensqualität auf dem Land empfindlich stören“.

„Nicht nur die gesundheitgefährdenden Auswirkungen von solchen Mammutleitungen wollen wir verhindern, sondern auch die massiven Einschnitte in das Landschaftsbild, in unsere Heimat“, so die Initiatoren. Lösungen für die Zukunft seien ganz sicher keine Monstertrassen, sondern zum Beispiel PV-Anlagen und Speicherkapazitäten für möglichst jedes Haus. Dies sollte viel stärker entwickelt und gefördert werden, anstatt Milliardenbeträge über die Stromrechnungen in den Bau überholter Technologie zu investieren.

In das „Kernteam“ der BI wurden Sigrid Schindler, Annette Frank, René Meyer, Christian Petschinka, Manfred Schreiner, Thomas Volz und Gerald Frank gewählt. Wie die anderen BIs wollen die Mitglieder ihr Symbol, das gelb-rote Kreuz – eine durchgestrichene Stromleitung – an möglichst vielen Gartenzäunen anbringen. In Kürze wird es auch einen Aufkleber geben, den die BI Sulzbürg entworfen hat.

Darüber hinaus werden Flyer erstellt und weiter Mitglieder geworben. Wichtig sei auch der Kontakt mit den politischen Parteien, „die merken müssen, dass sie keine solchen Maßnahmen gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzen können“. Hier könnte sich die im Frühling anstehende Kommunalwahl durchaus positiv für das Anliegen der Bürgerinitiativen auswirken, hieß es.
08.08.19
neumarktonline: „Nein zur Juraleitung P 53“
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