neumarktonline Dokumentation

Sportehrenpreis 2004

Verleihung des Sportehrenpreises an Herrn Thomas Kosmehl und Herrn Michael Laberer
Ansprache des Oberbürgermeisters anlässlich der Weihnachtssitzung des Stadtrates am 16. Dezember 2004 im Reitstadel


Meine sehr geehrten Damen und Herren des Stadtrates,
sehr geehrter Herr Kosmehl,
sehr geehrter Herr Laberer!

Seit nunmehr 15 Jahren ist es eine gute Übung im Neumarkter Stadtrat, anlässlich der festlichen Weihnachtssitzung hervorragende Sportler und herausragende Leistungen im Sport mit einem Ehrenpreis zu würdigen.

Der Sportausschuss und der Stadtrat haben sich in diesem Jahr darauf verständigt, die hervorragende Arbeit um die Jugend in den Neumarkter Sportvereinen in den Mittelpunkt zu stellen und den Sportehrenpreis hierfür zu vergeben.

Dies gibt mir die gute Gelegenheit, ihre Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass seit Jahrzehnten hervorragende Jugendarbeit in unseren Sportvereinen geleistet wird,

oft im Stillen und oft auch von der Öffentlichkeit unbemerkt, dies aber eine Leistung für unsere Stadt und unsere Gesellschaft darstellt, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Wenn wir in unserer Stadt heute 34 Sportvereine haben, mit mehr als 10.000 Mitgliedern und in ihnen 33 verschiedene Sportarten zur Verfügung stehen, dann ist dies gewiss eine große Auszeichnung für unsere Stadt.

Wir wissen aber auch, dass nichts von selbst läuft, dass nichts ohne tüchtige Kräfte und Helfer funktionieren kann.

Diejenigen, die den Sport zum Funktionieren bringen, sind außerordentlich tüchtige Männer und Frauen aus unserer Mitte, die sich in verschiedenster Weise verdient machen und unsere Stadtteile in besonderer Weise mit prägen, so wie Sie, sehr geehrter Herr Kosmehl in Pölling und Sie, sehr geehrter Herr Laberer in Wolfstein.

Wir wissen, dass der Sport heute oft zu einer flüchtigen Angelegenheit geworden ist, dass sich großartige Ereignisse, neudeutsch gesagt: Events, die Klinke in die Hand geben.

Wenn man bedenkt, welcher gigantischer Aufwand für die Durchführung der olympischen Spiele 2004 in Athen betrieben worden ist, wenn man bedenkt, dass Fußballspieler den Verein wechseln und aus Verträgen herausgekauft werden, für Summen, die über 100 Millionen liegen, dass die Sportler im Golf, in der Formel 1 oder in der amerikanischen Basketball-Liga zu den absoluten Spitzenverdienern gehören, dann muss man noch viel mehr seinen Hut vor denen ziehen, die heute immer noch geradezu gegen den Strom schwimmen und reichlich von dem hergeben, was andere vorgeben, nicht zu haben, nämlich viel von ihrer Freizeit für andere zur Verfügung stellen.

Thomas Kosmehl und Michael Laberer stellen jede Menge Zeit für Kinder und junge Leute zur Verfügung, ohne einen Pfennig Entgelt zu erhalten.

Wir wissen, dass eine gute Jugendausbildung das beste Fundament für spätere Spitzenleistungen ist.

Neben der sportlichen Leistung werten wir das gesellschaftliche Engagement sehr hoch, dazu den Gemeinschaftsgeist, der in der sportlichen Jugendarbeit gepflegt wird, das sog. Sozialverhalten, das vielen unserer Kinder heute abgeht.

In unseren Sportvereinen, gerade auch durch die hervorragende Leistung von Michael Laberer und Thomas Kosmehl, wird hunderten von jungen Leuten unserer Stadt beigebracht, dass das Spiel, der Sport, ja das Leben selbst, nach bestimmten Regeln abläuft, dass der einzelne junge Sportler sich in ein Team einfügen muss, dass viel wichtiger als die Individualität und die eigenen Laune, das Einfügen in eine Mannschaft, in die Gemeinschaft ist.

Entgegen der in der Gesellschaft oft beobachteten und weit verbreiteten Unart, sich mit Ellenbogen durchzusetzen, lernen unsere Kinder in den Jugendabteilungen der Sportvereine, dass beim Fußball nicht die Ellenbogengesellschaft, sondern im Gegenteil der angelegte Ellenbogen das Maß der Dinge ist, dass der Pfiff des Schiedsrichters oder des Betreuers auch eine Diskussion und eine strittige Situation beenden muss und es dann wieder geordnet weiter geht. Das Gemeinschaftserlebnis des Siegers lässt die Leistung des einzelnen in den Hintergrund rücken und ihn auch etwas bescheiden machen.

Auf all diesen Feldern, die weit über das rein Sportliche hinausgehen, haben sich Thomas Kosmehl und Michael Laberer außerordentliche Verdienste erworben.

Aus diesem Grunde werden Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren, der Entscheidung des Sportausschusses ganz gewiss beifällig zustimmen, wenn ich auf Thomas Kosmehl und Michael Laberer in einzelnen etwas näher eingehe.

Sehr geehrter Herr Kosmehl,

wenn ich zuerst zu Ihnen kommen darf, so ist Ihre Leistung auf dem sportlichen Feld als Aktiver aber auch als Betreuer mit allergrößtem Respekt zu betrachten.

Erst die Vorbereitung auf diesen Abend hat mir vor Augen geführt, dass Sie als aktiver Radfahrer in Neumarkt begonnen haben und schon in ihrer Jugend ganz besondere Ergebnisse erzielt haben.

Sie wurden Bayerischer Meister im Mannschaftszeitfahren und zweimal Bayerischer Vizemeister, wegen schwerer Verletzungen mussten Sie diese Karriere allerdings schon mit 18 Jahren aufgeben.

Gott sei Dank blieben Sie dem Sport weiterhin verbunden.

Sie sind zum SV Pölling gekommen und haben sich sofort engagiert, haben für die Werbung und das Sponsoring gesorgt.

Schon bald wurden Sie Mitglied in der Vorstandschaft, haben die Fußballstadtmeisterschaft organisiert und wurden 1997 Nachfolger von Günther Brede.

Sie haben in diesen sieben Jahren dem SV Pölling ihren Stempel aufgedrückt und bieten dort heute neben dem Fußball auch Kinderturnen, Tennis, Tischtennis, Yoga und American Football an.

Ihre eigentlich beeindruckende Leistung, für die wir Sie auch mit dem Sportehrenpreis 2004 auszeichnen, ist aber Ihr ungeheuerliches Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit.

Sie sind nicht nur Trainer und Betreuer der F-Jugendmann-schaft, also der Knirpse im Alter von 7 und 8 Jahren, sondern Sie haben im Jahre 2000 das Jugendmasters ins Leben gerufen.

Es handelt sich dabei um ein großartiges und groß angelegtes Fußballturnier für Schülermannschaften, das im Jahr 2001 mit 32 Mannschaften gestartet ist, heuer im Jahr 2004 bereits mit 76 Mannschaften ausgetragen wurde. Auch für 2005 haben sich schon mehr als 70 Mannschaften angemeldet.

Der SV Pölling ist unter Ihrer Führung zu einem hervorragenden Beispiel für ausgezeichnete Jugendarbeit geworden.

Der großartigen und aufopfernden Arbeit von Thomas Kosmehl und seinen Mitstreitern ist es zu verdanken, dass heute 12 Jugendmannschaften, davon zwei Mädchenmannschaften, im Spielbetrieb eingesetzt sind, dass heute 236 Mitglieder des Vereins zur Kinder- und Jugendabteilung gehören.

Thomas Kosmehl hat viele neue Betreuer gefunden, die mit ihm zusammen die Jugendarbeit gestalten, auch dies ist eine bemerkenswerte Leistung, die Ehrung heute schließt auch deren tüchtige Arbeit mit ein.

Thomas Kosmehl wurde dafür vom Deutschen Fußballbund ausgezeichnet, er kam 2002 in den Club der 100, heißt, er zählt zu den 100 besten Ehrenamtsträgern Deutschlands, und wurde vom DFB ein weiteres Mal ausgezeichnet, 2003 wurde Thomas Kosmehl zu einem der drei besten ehrenamtlichen Mitarbeiter Deutschlands gewählt. Diese Auszeichnung wurde vom DFB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder selbst überreicht.

Bei diesen großartigen Anerkenntnissen auf überregionaler Ebene möchten wir nicht zurückstehen.

Aufgrund der außergewöhnlich hoch einzuschätzenden Leistungen im Bereich der Jugendarbeit hat der Stadtrat völlig zu Recht entschieden, Sie, sehr geehrter Herr Kosmehl, mit dem

Sportehrenpreis 2004

der Stadt Neumarkt auszuzeichnen.

Sehr geehrter Herr Laberer,

Sie stehen mit Ihren Verdiensten um die Jugendarbeit, um die Arbeit der jungen Leute beim TSV Wolfstein Herrn Thomas Kosmehl nicht nach, auch wenn Ihre Tätigkeit mit etwas anderen Akzenten versehen ist.

Auch Michael Laberer hat sein Herz schon mit ganz jungen Jahren dem Fußballsport verschrieben, wurde bereits mit neun Jahren Mitglied beim TSV Wolfstein in der Schülermannschaft und ist den Wolfsteinern bis heute treu geblieben.

Die Freude, die Michael Laberer als Junger in der Gemeinschaft des TSV Wolfsteins erfahren hat, gibt er nun seit vielen Jahren als Trainer und Betreuer den Kindern und Jugendlichen des Vereins mit großer Hingabe und großem Eifer weiter.

Die sportliche Karriere von Michael Laberer im TSV Wolfstein ist schon bemerkenswert. 1980 war er bereits als 19jähriger Spieler in der Ersten Mannschaft und hat 19 Jahre dort gespielt.

Der TSV Wolfstein hat ja schon viele ausgezeichnete Spieler und Mannschaften herausgebracht, der Wolfsteiner Hang war in den 50er und 60er Jahren gefürchtet.

Diese große Ära haben Sie, sehr geehrter Herr Laberer, mit Namen wie "Haller" Niebler, Rainer und Werner Suchomel, Sepp Niebler oder Richard Ortner großartig weitergeführt.

Sie waren drei Jahre Spielertrainer der ersten Mannschaft, Ihre eigentliche Leistung, die wir als Stadtrat besonders ehren möchten, liegt aber in Ihrem unermüdlichen und vorbildhaften Einsatz um die Jugendförderung im TSV Wolfstein.

Seit 1999 waren Sie nachfolgend Trainer der F-, dann der E- und heute der C-Jugend.

Sie schafften in diesen Jahren mit Ihren Jungs jeweils den Aufstieg und haben sich besonders dadurch ausgezeichnet, dass Sie Ende der 90er Jahre mit großem Einsatz dem Nachwuchsmangel beim TSV Wolfstein entgegengewirkt haben.

Michael Laberer hat im Kindergarten und in der Schule geworben und viele Kinder zum Schnuppertraining animieren können.

Die meisten waren so beeindruckt, dass sie dauerhaft beim TSV Wolfstein geblieben sind. Dies hat, meine sehr geehrten Damen und Herren, zur Folge, dass der TSV Wolfstein heute gerade aufgrund des besonderen Einsatzes von Michael Laberer der Fußballsportverein mit der erfolgreichsten Jugendbetreuung in der Stadt Neumarkt ist. Nicht weniger als 14 Mannschaften, eine Mädchenmannschaft mit eingerechnet, sind heute für den TSV Wolfstein allwöchentlich im Einsatz, noch mehr als beim SV Pölling, und mehr auch als beim großen ASV Neumarkt.

Wer einmal bei den Trainingsabenden des TSV Wolfstein zuschaut und sieht, wie die kleinen Racker durcheinander wurrlen, und alles mit großer Disziplin von den jetzt 30 Betreuern und Trainern gehandelt wird, der hat wirklich seine größte Freude, wie z.B. auch Hardl Mösl als Großvater von zwei aktiven Burschen.

Aus kleinen Anfängen heraus hat Michael Laberer also die Jugendarbeit auf ganz hohes Niveau geführt, bei seinem Amtsantritt gab es gerade acht Spieler für die F-Jugend, heute sind es fast 60.

Mit Fug und Recht darf man behaupten, dass Sie, sehr geehrter Herr Laberer, der Gründungsvater der erfolgreichen Kinder- und Jugendarbeit beim TSV Wolfstein sind, dass Ihnen hierfür hohes Lob gebührt und auch dafür, dass Sie jährlich weit mehr als 500 Arbeitsstunden in die Jugendarbeit einbringen.

Nach all dem, geht die Entscheidung des Stadtrates vollends in Ordnung, Herrn Michael Laberer mit dem

Sportehrenpreis 2004

auszuzeichnen.

Ich gratuliere auch Ihnen, sehr geehrter Herr Laberer, persönlich und im Namen des Stadtrates ganz herzlich und darf Ihnen den Sportehrenpreis mit herzlichstem Dank für Ihre Arbeit, versehen mit der Bitte um weitere Aktivität überreichen.

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Jahresrückblick 2004 - Ausblick 2005

Laudatio für:
Kulturpreis 2004
Silberne Stadtmedaille
Ehrentaler


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